Dirofilaria immitis (Herzwurm) ist ein Parasit der sich vorwiegend in der rechten Herzkammer und in den von dort zur Lunge führenden Arterien ansiedelt. Herzwürmer kommen in allen tropischen und subtropischen Gebieten, einschließlich der Mittelmeerländern vor. Für die Übertragung werden bis zu 70 Arten von Stechmücken verantwortlich gemacht.
Inkubationszeit:
Wochen bis Monate. Ein Nachweis kann frühestens 6 Monate nach erfolgter Infektion vorgenommen werden.
Krankheitsverlauf:
Die Entwicklung beginnt bereits in der Stechmücke, wo die ersten Larvenstadien durchlaufen werden bis hin zu der sog. Mikrofilarie. 70-100 Tage nach dem infektiösen
Stich gelangen die adulten Herzwürmer in die Pulmonalarterien und bereits nach 3 Monaten entsteht eine neue Generation von Herzwürmern. 6-7 Monate nach Infektion kann man im Blut des Hundes neue Larvenstadien im Blut feststellen. Der Hund verliert an Gewicht und Kondition, leidet unter Husten, Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz. Durch ständige Reizung der Arterienwände kommt es zur Verdickung der Arterien. Dadurch kommt es zu einer Drucksteigerung im Lungenkreislauf (Cor pulmonale) und einer erhöhten Thrombosegefahr, welche durch entzündliche Veränderungen und abgestorbene Würmer noch erhöht wird. Folgeerkrankungen können sein: rechtsseitige Herzinsuffizienz, Bauchwassersucht, Leberschwellungen, Lungenentzündung und Eisenablagerug im Organismus. Massiver Befall kann zu Blutrückstau in die Leber führen, was wiederum Erkrankungen der Leber und der Gallenwege verursachen kann. Beim weitern Verlauf kann es zusätzlich zu Anämien, Ausscheidung des Blutfarbstoffes über den Urin und Gerinnungsstörungen kommen. Meist kommt es dann zu einerm tödlichen Nierenversagen.
Diagnose:
Der (Antigen-) Nachweis adulter Herzwürmer wird mittels Serum über einen ELISA-Test durchgeführt. Der Test ist allerdings erst 4-6 Monate nach Infektion aussagekräftig.
Der mikroskopische Nachweis der Mikrofilarien ist über einen Blutausstrich möglich. Die Blutentnahme sollte in den Morgen- oder Abendstunden vorgenommen werden, da sich die Mikrofilarien dann in den Blutgefäßen dicht unter der Haut befinden. Bewegliche Mikrofilarien sind sichtbar.
Mit venösem Blut ist der Nachweis mittels Knott-Test möglich: Ein Tropfen EDTA-Blut wird mit 9ml 2% Formaldehyd gemischt, zentrifugiert, Färbung des Sediments mit Methylenblau – im Niederschlag sind Mikrofilarien mikroskopisch nachweisbar. ABER: Bei ca ¼ der Hunde findet man keine Mikrofilarien, deshalb spricht man hier auch von okkulter Dirofilariose.
Therapie:
Alle Mittel gegen Dirofilariose sind mehr oder weniger toxisch!
Carpasolate (Arsenverbindung) bei adulten Filarien: 2,2mg/kg KG i.v. an zwei aufeinanderfolgenden Tagen – bei Nebenwirkungen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Ikterus sollte die Therapie sofort abgebrochen werden.
Immiticide (Melarsamin) ist besser verträglich: 2,5mg/kg KG i.m. 2x im Abstand von 24 Stunden
Ivermectin bei Mikrofilarien: 0,05-0,5mg/kg KG s.c. als Einzeldosis
Es kann infolge der massiven Fremdeiweißbelastung zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen, deshalb sollte die Therapie mit Antihistaminika und evtl. Prednisolon vorbereite und begleitet werden!
Prophylaxe:
In endemischen Gebieten sollte eine Chemoprophylaxe betrieben werden.
Zur Verfügung steht als Injektion: Heartgard 30 (Ivermectin: 0,006mg/kg KG s.c. alle 4 Wochen) oder als Spot-On: Stonghold (eine Ampulle der jeweiligen Gewichtsklasse alle 4 Wochen).
Die Mittel sind für Collies und Bobtails nicht geeignet!! Fragen Sie hierzu Ihren Tierarzt!!
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