Hallo Sabine,

Hier mal wieder ein Update von unserem Bolle (Jerco). Ich hatte ja versprochen, von seinem ersten Urlaub in Sankt Peter-Ording zu berichten. Also, Wasser ist definitive nicht sein Element, weder wenn es von oben kommt, noch wenn es sich auf der Erde befindet. Somit hatte er am Anfang seine Probleme mit den “blöden” Pfützen und Prielen, die sich ja nunmal überall im Watt befinden. Aber mit viel Mut, gutem Zureden und Anfeuern hat Bolle sich doch irgendwann an die nassen Dinger gewöhnt und ist ganz tapfer durchgewatet. Auch die komisch blöckenden Schafe und die großen Pferde haben ihn Anfangs etwas irritiert, da sie aber nicht zurück knurren wollten, hat Bolle sie dann doch irgendwann einfach akzeptiert und in Ruhe gelassen.

 

Die Gerüche am Meer haben ihn fasziniert, der vielen Sand und die Algen waren toll zum buddeln und spielen und das stundenlange Laufen am Strand hat ihm sichtlich Freude bereitet. Es wird also sicherlich nicht unser letzter Urlaub an der See gewesen sein. Da Bolle ja auch Urlaub hatte, und unser alter muffeliger Kater nicht mitgefahren ist, durfte Bolle in der Ferienwohnung aufs Sofa. Das fand er natürlich super und hat es schamlos ausgenutz…

 

Zu Hause läuft auch alles ganz prima. Die Hundeschule absolviert er als kleiner Streber. Kein Wunder, gibt ja als Anreiz und Belohnung immer frisch gekochtes Hähnchen.

Heute beginnen wir zusätzlich zum Erziehungskurs noch einen Nasenarbeitskurs. Bolle schnüffelt gerne und viel und das kann er in dem Kurs dann mal so richtig einsetzen und ausleben.

Ich schicke noch ein paar Fotosvon Bolle und seiner besten Freundin Frida mit. Frida ist ein einjähriges Labrador-Bordercollie Mädchen, das Bolle unglaublich liebt. Die beiden spielen fast jeden morgen ein- bis eineinhalb Stunden im Park zusammen und haben ihre ganz eigene Spielweise entwickelt. Manchmal liegen sie aber auch nur nebeneinander und kauen am selben Stock oder knabbern aneinander rum.

Nach wie vor war die Entscheidung Bolle zu uns zu nehmen, eine der besten in meinem Leben. Ich freue mich jeden Tag über den kleinen Mann, der so aufgeschlossen und zu allen so unglaublich freundlich ist.

Diese Woche mussten wir allerdings ein bißchen zittern. Zusätzlich zur Auffrischung der Impfungen, haben wir noch einen großen Mittelmeercheck machen lassen. Leider war der Anaplasmosetest, der als einer der ersten zurückkam, positiv. Alles andere war dann zum Glück negativ. Wir haben dann noch ein großes Blubild machen lassen, um Milz- und Leberwerte zu kontrollieren, eine Blutarmut auszuschließen und um die Quantität der Anaplasmosebakterien festzustellen. Die Grauzone liegt hier bei 8-11 und Bolle hatte einen Wert von 12,3. Es sieht also soweit alles gut aus, zumal Bolle wirklich topfit ist. Um die Bakterienanzahl etwas zu senkten kriegt er jetzt erstmal ein homöopathisches Mittel. Iich fände es Wahnsinn einen sonst völlig gesunden Hund drei Wochen mit Antibiotikum zu behandeln, ohne das er akute Symptome hat. Die starken Mittel heben wir uns lieber auf, falls/bis die Krankheit mal wirklich ausbricht. Ich bin allerdings froh, dass wir wissen, dass er die Bakterien in sich trägt, da es so viel schneller möglich ist, bei auftretenden Symptomen zu reagieren. Solange es Bolle gut geht werden wir einfach regelmäßig die Werte kontrollieren lassen, uns mal nicht verrückt machen lassen und einfach das Leben zusammen genießen.

 

In diesem Sinne,

Ganz liebe Grüße aus Hannover

Anna-Karina

 

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und wir möchten unsere Gedanken schweifen lassen und auf ein weiteres Jahr mit Höhen und Tiefen zurück blicken.

In diesem Jahr mussten wir von einigen wundervollen Seelen Abschied nehme. Es trifft uns immer sehr, wenn wir Ihnen keinen Lebensabend in einer liebevollen Familie schenken konnten. So  denken wir an unseren Tulum zurück, der noch im März im Tierheim Geburtstag „feiern“ durfte und schließlich im April den Weg über die Regenbogenbrücke gehen musste.  Er war für viele Mitarbeiter in Spanien eine Inspiration, denn er verlor über all die Jahre nie seine Lebensfreude. So hinterließ Tulum ein großes Loch in unseren Tierschutzherzen und wir wollen in seinem Gedenken weitermachen und uns auch weiter für die verlorenen Seelen einsetzen.

Die Freude über jeden Hund, der in sein großes Glück aufbrechen darf, lässt uns Jahr für Jahr weitermachen. Doch es gibt dazu noch diese ganz besonderen Fälle.
Wir denken da zum Beispiel an Gaston. Im Juni durfte er den Tierheimzwinger, den er 6 Jahre bewohnte, endlich gegen ein echtes Zuhause tauschen und die Gitter für immer hinter sich lassen. Er lebt seither bei Murielle und Michael auf einer Pflegestelle und ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Rudels geworden. Seine Lebenslust kommt zurück und er blüht mit seinen 12 Jahren nochmal richtig auf.
Diese Geschichten sind es, die uns Mut machen und Freude schenken. So durfte vor einigen Wochen auch der kleine Ron in eine Pflegestelle umziehen und kommt dort immer mehr zur Ruhe. Er wurde beschlagnahmt, lebte mit 400 anderen Hunden zusammen und ist noch immer sehr schüchtern und von der Vergangenheit geprägt. Wir haben durch unsere wundervollen Pflegestellen trotzdem die Möglichkeit, solchen Hunden eine Chance zu schenken und sind sehr dankbar für alle, die auf unbestimmte Zeit ihr Herz verschenken und so viel Zeit und Kraft in diese verlorenen Hundeseelen fließen lassen.

Doch es gibt auch ein paar Wermutstropfen.
Insgesamt nehmen auch bei uns die Vermittlungszahlen  ab und wir mussten einige Umstrukturierungen vornehmen. Die Fahrten mit dem eigenen Transporter haben sich nicht mehr durch unsere Fahrtkostenpauschalen decken lassen und so sind wir froh, in Trips for Dogs einen zuverlässigen und gut organisierten Partner gefunden zu haben. Nicht nur die Vermittlungszahlen, auch die Mitglieder und Spendensummen sind in diesem Jahr erneut zurückgegangen. Dennoch kommen immer wieder neue und engagierte Ehrenamtliche dazu und Tiere in Spanien e.V. kann auch im neuen Jahr auf ein tolles Team bauen.

Nicht nur in Deutschland- auch in Spanien steht wie jedes Jahr ein tolles Team hinter Tiere in Spanien. Wir sind stolz darauf, eine so vertrauensvolle und freundschaftliche Basis mit unseren spanischen Tierheimleiterinnen Rosa und Monica zu haben. Und sind sehr froh, dass die schweren Fluten der vergangenen Wochen unsere Schützlinge und Freunde weitestgehend verschonten.

Unsere Arbeit erfüllt uns und lässt uns zum Jahresende dankbar sein für die vielen kleinen und großen Lichtblicke im vergangenen Jahr.

Ein Verein kann aber nur bestehen und erfolgreich seine Arbeit verrichten, wenn er unterstützt wird. Hier können wir weiterhin auf viele liebe Menschen bauen und möchten uns zum Ende des Jahres bei Euch bedanken.

Hiermit danken wir Euch allen, die Tiere in Spanien ausmachen – allen Adoptanten, Mitgliedern, Pflegestellen, Paten, Spendern und ehrenamtlichen Helfern.  Ohne die Unterstützung, die uns weiterhin von vielen Seiten erreicht, wäre unsere Arbeit nicht möglich.

Wir wünschen allen Freunden der Tiere in Spanien eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Fest und einen ruhigen Jahreswechsel.