Zwei spanische Hunde als Besucher einer Ausstellungseröffnung in Marburg
Im Herder Institut hoch über Marburg wurde am 21. August eine Ausstellung
eröffnet, die zuvor in Schloss Caputh bei Potsdam gezeigt worden war. Das
Thema „Adeliges Leben im Baltikum, Herrenhäuser in Estland und Lettland“.
Auf Tafeln und in Vitrinen konnte man sich über das Schicksal zahlreicher
Herrenhäuser vor 1939 informieren. Zu diesem Zeitpunkt – genau vor 80
Jahren – mussten die Deutschbalten Lettland und Estland verlassen. Mit einem
Vortrag über die geschichtlichen Vorgänge und den heutigen Stand der
„Schlösser“ und Gutshäuser wurde die Ausstellung mit etwa 50 Gästen
eröffnet.

Was war das Besondere? Die Kuratorin der Ausstellung begrüßte die
Anwesenden insbesondere mit lächelndem Blick ihren Hund Joschi, der aus
Münster mit der ganzen Familie angereist war. Es wurde von der
Institutsleitung die Bedingung vorgegeben, die Hunde müssten sich ordentlich
benehmen und dürften nicht bellen. Unter dieser Prämisse durften sie
teilnehmen und hielten sich ganz brav an die Vorgaben. Sie belebten die
Geschichte der Herrenhäuser, wo es überall zahlreiche Hunde gegeben hatte.

Die Fotografin Claudia Junghänel machte viele schöne Fotos und vor allem ein
Porträt von Joschi, der uneingeschränkt der Star des Abends war. Eigentlich
heißt er Aljoscha (Kosename Joschi), wie der Jüngste der Brüder Karamasow in
dem gleichnamigen Roman von Dostojewski. Diesen Namen brachte Joschi von
Valencia mit, als er im Alter von etwa 3 Jahren mit einer schweren
Herzinfektion im Frühjahr 2015 von Antje Perlwitz gerettet und nach Barcelona
gebracht wurde. Nach mehreren Monaten ging es ihm besser und er kam mit
einem der monatlichen Transporte auf dem Hühnerberg im Taubertal an und
reiste zu seiner neuen Familie nach Münster. Inzwischen hat er die winzige 13
Jahre alte Adoptivschwester Lara aus Barcelona an der Seite, der er natürlich
bei solchen Auftritten wie der Ausstellungseröffnung die Schau stiehlt.

Von Stolz geschwellt und glücklich über die vielen Streicheleinheiten der
Besucher benahmen sich die beiden Hunde während des anschließenden
Essens ebenso vorbildlich. Sie verschwanden unter dem Tisch und freuten sich
über das Wasser, dass ihnen gebracht wurde. Ein wundervoller Tag!!!!!!