Hallo liebes TiS-Team,
Obwohl wir bereits lange vor dem eigentlichen Ankunftstermin da waren, stand der Transporter schon auf einer eingezäunten Wiese. Es war wahnsinnig toll mitzuerleben, wie nach und nach die verschiedenen Hunde aller Rassen und Größen von ihren Menschen im Empfang genommen wurden. Als wir sagten, für wen wir gekommen sind, hieß es nur: „Jawohl, den mussten wir als einen der ersten ausladen, weil der so unruhig war“. Und in der Tat war Emil, der ein wenig abseits um eine der zahlreichen Helferinnen herumhüpfte, ein ständig bellender, hypernervöser Flummi, der überhaupt nicht runterkam. Unser erster Kontakt mit ihm kann man mit einem Wort beschreiben…sabbernass. Schnell war das Organisatorische erledigt und wir durften uns auf den Heimweg machen. Emil ging anstandslos mit uns, als hätte er nur auf uns gewartet und sich gefragt, warum wir bloß so lange gebraucht haben, um ihn endlich abzuholen.
Auch sonst war er wirklich von der ersten Minute an sehr menschenbezogen, gelehrig und hat jede Streicheleinheit genossen. Natürlich war auch ein wenig Erziehungsarbeit nötig, welcher Emil mit dem bretoneneigenen Charme entgegengetreten ist. Oft hatten wir das Gefühl, eher einen frechen, fünfjährigen Jungen vor uns zu haben, als einen Hund. Obwohl er genau wusste, dass man ihm etwas verbietet, testete er gerne noch zwei- dreimal aus, ob so ein Verbot noch verhandelbar sei. Dabei konnte man ihm jedes Mal die Gedanken förmlich von seinem Gesicht ablesen. Als es das erste Mal für jeden eine Möhre zur Belohnung gab, hat er zunächst nicht gewusst, was das soll und die Mädels ungläubig angesehen, weil die so begeistert geknabbert haben. Typische Männerreaktion, wenn die einen Salat statt des Steaks essen sollen. Durch den Bewegungsmangel in Spanien hatte er etwas zu viel an Gewicht und zu wenig an Muskelmasse gehabt, auch die Krallen haben wir beim Tierarzt kürzen lassen müssen. Doch inzwischen ist aus Emil ein wunderschöner, ausgeglichener Traumbretone geworden, der fremde Hunde freundlich begrüßt und sich in seinem Rudel sichtlich wohlfühlt. An ihm zeigt sich wieder einmal, was man mit Liebe und Geduld erreichen kann und wie besonders das Wesen der Tierschutzhunde ist. Sie machen es einem auf Grund ihrer Vergangenheit manchmal nicht ganz leicht, aber geben soviel zurück!!! Natürlich haben wir auch das Glück, dass unsere Mädels ihm und uns mit ihrer entspannten Art geholfen haben. An Weihnachten sind es zwar erst knapp zwei Monate gewesen, die Emil bei uns verbracht hat, aber wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne ihn war. Er hat unsere Familie bereichert und genießt es inzwischen, mit der quirligen Asia über die Wiesen zu jagen. Momentan quält er sich leider mit einer Ohrenentzündung, aber hat es sich dennoch nicht nehmen lassen, im Anschluss an die Behandlung mit der Tierärztin zu schmusen, der alte Schleimer.