Hallo liebes TiS-Team,

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Wie versprochen, möchten wir Euch in einem kleinen Bericht von Emils Ankunft in seinem neuen Zuhause erzählen.
Wir haben bereits zwei Bretonenmädels aus Spanien und waren eigentlich gar nicht auf der Suche nach einem weiteren Hund, als wir in der Facebook-Gruppe “Bretonenhilfe and friends” zufällig Emils Bilder sahen. Sein liebes Gesicht, aber vor allem sein Blick, der auf den Fotos so toll eingefangen wurde, ging direkt ins Herz! Das haben wir auch in einem Kommentar geschrieben und Elke Hoppmann hat darauf geantwortet. Von da an ging alles ganz schnell, als sollte es einfach so sein. Der Kontakt mit Elke war ausschlaggebend, denn sie hat uns von Anfang an darin bestätigt, Emil aufzunehmen und ihm damit eine Chance auf ein neues Leben zu geben. Zunächst noch “auf Probe”, denn schließlich mussten wir erst abwarten, ob die Chemie mit Sindy und Asia stimmt – doch mögen Bretonen sich ja eigentlich immer. Dann kam endlich der Zeitpunkt seiner Ausreise und wir fuhren am 22.10.16 in das ca. 250 km entfernte Boxberg, um unser “Überraschungspaket” in Empfang zu nehmen.

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Obwohl wir bereits lange vor dem eigentlichen Ankunftstermin da waren, stand der Transporter schon auf einer eingezäunten Wiese. Es war wahnsinnig toll mitzuerleben, wie nach und nach die verschiedenen Hunde aller Rassen und Größen von ihren Menschen im Empfang genommen wurden. Als wir sagten, für wen wir gekommen sind, hieß es nur: „Jawohl, den mussten wir als einen der ersten ausladen, weil der so unruhig war“. Und in der Tat war Emil, der ein wenig abseits um eine der zahlreichen Helferinnen herumhüpfte, ein ständig bellender, hypernervöser Flummi, der überhaupt nicht runterkam. Unser erster Kontakt mit ihm kann man mit einem Wort beschreiben…sabbernass. Schnell war das Organisatorische erledigt und wir durften uns auf den Heimweg machen. Emil ging anstandslos mit uns, als hätte er nur auf uns gewartet und sich gefragt, warum wir bloß so lange gebraucht haben, um ihn endlich abzuholen.

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Der erste, kurze Spaziergang, den wir abends unternommen haben, fand leider unter erschwerten Bedingungen statt, da hier tagsüber eine Treibjagd stattfand (wir wohnen am Ortsrand eines 400-Seelen-Dorfes und müssen nur die Straße überqueren, um direkt im Feld/Wald zu sein). Doch obwohl es überall nach fremden Hunden und Wild roch (teilweise war die Wiese voller Blut), hat Emil sich an der Schleppleine super verhalten und sogar direkt abrufen lassen! Was uns allerdings bis heute noch tief beeindruckt ist der Umstand, dass Emil die Eingewöhnungsphase komplett übersprungen hat. Sein eigenes Körbchen hat er umgehend bezogen und dort lag er dann auch bereits an seinem dritten Abend in Deutschland tiefenentspannt auf dem Rücken und alle Viere von sich gestreckt.

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Auch sonst war er wirklich von der ersten Minute an sehr menschenbezogen, gelehrig und hat jede Streicheleinheit genossen. Natürlich war auch ein wenig Erziehungsarbeit nötig, welcher Emil mit dem bretoneneigenen Charme entgegengetreten ist. Oft hatten wir das Gefühl, eher einen frechen, fünfjährigen Jungen vor uns zu haben, als einen Hund. Obwohl er genau wusste, dass man ihm etwas verbietet, testete er gerne noch zwei- dreimal aus, ob so ein Verbot noch verhandelbar sei. Dabei konnte man ihm jedes Mal die Gedanken förmlich von seinem Gesicht ablesen. Als es das erste Mal für jeden eine Möhre zur Belohnung gab, hat er zunächst nicht gewusst, was das soll und die Mädels ungläubig angesehen, weil die so begeistert geknabbert haben. Typische Männerreaktion, wenn die einen Salat statt des Steaks essen sollen. Durch den Bewegungsmangel in Spanien hatte er etwas zu viel an Gewicht und zu wenig an Muskelmasse gehabt, auch die Krallen haben wir beim Tierarzt kürzen lassen müssen. Doch inzwischen ist aus Emil ein wunderschöner, ausgeglichener Traumbretone geworden, der fremde Hunde freundlich begrüßt und sich in seinem Rudel sichtlich wohlfühlt. An ihm zeigt sich wieder einmal, was man mit Liebe und Geduld erreichen kann und wie besonders das Wesen der Tierschutzhunde ist. Sie machen es einem auf Grund ihrer Vergangenheit manchmal nicht ganz leicht, aber geben soviel zurück!!! Natürlich haben wir auch das Glück, dass unsere Mädels ihm und uns mit ihrer entspannten Art geholfen haben. An Weihnachten sind es zwar erst knapp zwei Monate gewesen, die Emil bei uns verbracht hat, aber wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne ihn war. Er hat unsere Familie bereichert und genießt es inzwischen, mit der quirligen Asia über die Wiesen zu jagen. Momentan quält er sich leider mit einer Ohrenentzündung, aber hat es sich dennoch nicht nehmen lassen, im Anschluss an die Behandlung mit der Tierärztin zu schmusen, der alte Schleimer.

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Ein dickes Dankeschön geht auch an Frau Löwenstrom und besonders an Elke, in welcher wir eine so liebenswerte und kompetente Ansprechpartnerin gefunden haben und die uns die ganze Zeit über begleitet hat. Für uns wird sie immer Emils Patentante bleiben.
Wir wünschen Euch alles Gute für das neue Jahr und hoffen, dass 2017 noch viele weitere Tierseelchen ein neues Zuhause finden!